Kommunale Wärmeplanung: Die nächsten Schritte und Empfehlungen

24.11.23 –

Bürger*innen sprechen mich oft an: „Was soll ich mit meiner Heizung machen? Bekomme ich Fernwärme?“ Das treibt viele Böblinger*innen um. Am 9. Juni haben wir schon einmal darüber geschrieben. Damals kündigten wir an, dass die kommunale Wärmeplanung im September 2023 fertiggestellt sei. Wir rieten zur Geduld. Nun ist der September vorbei. Was nun?

Verschiebung ins Jahr 2024

Im November wurde über den Sachstand berichtet. Die Kernaussage lautet: Eine Fertigstellung der kommunalen Wärmeplanung im Jahr 2023 ist leider nicht möglich. Zum einen müssen die Vorgaben des neuen Gebäudeenergiegesetzes eingearbeitet werden. Zum anderen will die Stadt sowohl die Bürger*innen als auch die Stadtwerke weiter beteiligen. Das ist richtig und notwendig. Wir Grünen begrüßen es, dass bereits ein Zwischenstand vorliegt: Auf der Internetseite der Stadt ist eine vorläufige Karte zu finden (www.boeblingen.de/waermeplanung). Sie zeigt voraussichtliche Wärmenetz-Eignungsgebiete, Prüfgebiete und Gebiete mit dezentraler Wärmeversorgung. Der grobe Plan steht. Weitere Details folgen.

Was nun im Rathaus zu tun ist

Wir wollen erreichen, dass die Wohnungen in Böblingen so schnell wie möglich klimafreundlich beheizt werden. Dazu brauchen unsere Bürger*innen Klarheit und Verlässlichkeit in der kommunalen Wärmeplanung, sodass sie für sich gute Entscheidungen treffen können. Die vorläufige Karte soll zeitnah zu einer verbindlichen Karte werden. So können Bürger*innen ablesen, welche Heizungsstrategie für ihr Gebäude am sinnvollsten ist. Unser Wärmeplan darf keine unrealistischen Hoffnungen wecken und muss Jahreszahlen nennen. Diese müssen vor 2035 liegen. Denn 2035 will Böblingen klimaneutral sein.

Was können Bürger*innen tun?

Basierend auf dem Zwischenstand empfehlen wir:

Wenn Ihnen ein Fernwärmeanschluss angeboten wird, weil Sie in einem Eignungsgebiet wohnen: Sagen Sie Ja! Sie profitieren von zukünftigen technologischen Verbesserungen. Die Fernwärmepreise in Böblingen sind unterdurchschnittlich. Der Anschluss lohnt sich für Sie und für die Allgemeinheit. Wenn Sie bereits Fernwärme haben: Bleiben Sie dabei.

Wenn der kommunale Wärmeplan eine dezentrale Einzelheizung vorsieht: Lassen Sie sich von der Energieagentur des Landkreises (www.ea-bb.de) beraten. Informieren Sie sich zum Beispiel über Wärmepumpen. Heizen mit Strom kann sehr sinnvoll sein, da Strom aus Wind und Sonne günstig erzeugt werden kann. Ein Energiespeicher kann das System ergänzen.

Wenn der kommunale Wärmeplan ein Prüfgebiet aufzeigt: Hier ist noch Geduld angesagt. Wenn Sie schon jetzt etwas tun wollen und ein älteres Haus haben: Wer in energetische Sanierung (z. B. Dämmung) investiert, macht sicher nichts falsch. Gute Tipps gib es im Netz unter dem Stichwort „Zukunft Altbau“.

Was tun die Stadtwerke?

Die SWBB verfolgen die richtige Strategie bei Investitionen. Sowohl ökonomische als auch ökologische Kriterien bestimmen die Prioritäten. Klimaneutrales Böblingen 2035 ist unser gemeinsames Ziel. Deshalb gilt es, das Geld dort einzusetzen, wo es am meisten bringt. Für Dagersheim haben die SWBB noch eine zusätzliche Aufgabe vor sich: Für das gasbetriebene Fernwärme-Inselnetz brauchen wir intelligente, klimaneutrale Lösungen.

In Böblingen und Dagersheim brauchen wir einen Mix aus verschiedenen, zukunftsfähigen, klimaneutralen Heiztechnologien. Die Nutzung der Abwärme aus der Entsorgung von unvermeidbarem Siedlungsabfall nimmt dabei eine herausragende Stellung ein. Und das ist gut so. Gemeinsam mit Sindelfingen. Gemeinsam mit dem Zweckverband RBB. Stronger Together!

Markus Helms
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Kategorie

Gemeinderat

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