„Fridays for Future“: Gemeinsam gegen den Klimawandel

In ganz Deutschland haben junge Menschen begonnen, gegen die aktuelle Klimapolitik zu protestieren. Am vergangenen Freitag waren sie sogar vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin. Wenn ich mir die Historie der Klimaschutzanstrengungen der Böblinger Stadtverwaltung vor Augen führe, verstehe ich, warum auf den Plakaten steht: „Wir streiken, bis ihr handelt!“ 

01.02.19 – von Dorothea Bauer

In ganz Deutschland haben junge Menschen begonnen, gegen die aktuelle Klimapolitik zu protestieren. Am vergangenen Freitag waren sie sogar vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin. Wenn ich mir die Historie der Klimaschutzanstrengungen der Böblinger Stadtverwaltung vor Augen führe, verstehe ich, warum auf den Plakaten steht: „Wir streiken, bis ihr handelt!“

Die Stadtverwaltung hat den Klimawandel als wichtiges Thema erkannt, aber offensichtlich wurde in den vergangenen zehn Jahren nicht die Dringlichkeit gesehen. Wissenschaftler mahnen: Wenn wir in den nächsten zwölf Jahren das Ruder nicht herumgerissen haben, ist der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten. Um dies abzuwenden, reicht es nicht, Konzepte zu erstellen, die notwendigen Maßnahmen müssten auch zügig angegangen werden. 

Schon 2008 schrieb die Grüne Fraktion Anträge, in denen sie einen jährlichen Energiebericht der städtischen Gebäude, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Einstellung einer Klimaschutzbeauftragten forderte. Das führte zur Erstellung eines Klimaschutzkonzepts, das 2012 dann vorlag. Es schlug Maßnahmen vor, die von einem Klimaschutzmanager vorangetrieben werden sollten. Doch dessen Einstellung wurde immer wieder vertagt und alle weiteren Aktionen bis dahin verschoben. Erst im Frühjahr 2016 wurde die Stelle besetzt. Das empfohlene Budget für Klimaschutz wurde nie etabliert. Dabei macht das Klimaschutzkonzept deutlich, dass Anschubkosten durch Einsparungen bald refinanziert werden. 

Eine starke ökologische Ausrichtung der Stadtwerke war für uns Grüne ein wichtiger Aspekt bei deren Gründung. Der Gründungsvertrag enthält wichtige Zielsetzungen zur Umweltund Ressourcenschonung. Doch der damalige OB hätte diese „unrealistischen“ Ziele am liebsten aus dem Vertrag entfernt. Glücklicherweise gab es vorher einen Wechsel an der Rathausspitze.

Die Geschichte der aufgeschobenen Klimaschutzmaßnahmen zeigt, wie recht die jungen Menschen haben, die uns auffordern, endlich zu handeln. Die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept warten nur darauf, umgesetzt zu werden. Hohe Priorität haben ein Masterplan zur Umsetzung von weiteren Klimaschutzmaßnahmen und ein Budget für den Klimaschutz. Um dies zu etablieren, braucht es eine Mehrheit im Gemeinderat, die den Klimaschutz voranbringen will. Aber Klimaschutz ist nicht nur eine Aufgabe der Stadtverwaltung, wir brauchen dazu alle!

Damit es endlich auch beim Klimaschutz heißt: „Böblingen packt‘s an!“ 

Ihre Dorothea Bauer
Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen

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Gemeinderat

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